Tiefenbach (Federsee)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 5′ N, 9° 39′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 588 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,94 km2 | |
Einwohner: | 540 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 78 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88422 | |
Vorwahl: | 07582 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 118 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Buchauer Straße 21 88422 Tiefenbach | |
Website: | www.tiefenbach-federsee.de | |
Bürgermeister: | Helmut Müller | |
Lage der Gemeinde Tiefenbach im Landkreis Biberach | ||
Tiefenbach ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Biberach in Oberschwaben, direkt am Federsee gelegen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemarkung Tiefenbach liegt am nordöstlichen Rand des Federseebeckens. Im Westen hat die Gemeinde Anteil am Federseeried. Das Dorf selbst liegt an der Steilkante zwischen Federseebecken und dem darüber liegenden welligen Altmoränengebiet.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde besteht aus der namensgebenden Gemarkung Tiefenbach und hat keine weiteren Teilorte. Die früher zur Gemeinde gehörenden Weiler Streitberg und der Maierhof kamen 1977 zum Ortsteil Stafflangen der Stadt Biberach an der Riß.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Westen beginnend grenzt Seekirch an die Gemeinden Seekirch, Uttenweiler, Attenweiler, die Stadt Biberach an der Riß, Oggelshausen und die Stadt Bad Buchau.
Schutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das bedeutendste Schutzgut in Tiefenbach ist das Federseeried. Daher hat die Gemeinde Anteil an Naturschutzgebiet Federsee, das gleichzeitig Bestandteile des FFH-Gebiets Federsee und Blinder See bei Kanzach und des Vogelschutzgebiets Federseeried sind. Zudem hat Tiefenbach Anteil am Landschaftsschutzgebiet Rain mit Hecken.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom Mittelalter bis zum Ende des alten Reichs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name der Gemeinde wird erstmals 1277 als Tiuffenbach urkundlich in Zusammenhang mit einer Familie von Ortsadligen erwähnt. Die Herkunft dieser mehrfach Adligen ist jedoch unsicher und von einer Burg im Ort ist nichts überliefert, so dass die gesicherte erste Erwähnung der Gemeinde 1353 (Tuffenbach) zu datieren ist.
Schon im 15. Jahrhundert wird eine Gemeinde Tiefenbach genannt. Das heutige Gemeindegebiet umfasste einen Maierhof des Damenstifts Buchau und rund 30 Korneliererblehen des Stifts. Das Stift hatte schon früh die Grundherrschaft über Tiefenbach inne, die hohe und niedere Gerichtsbarkeit und das Vogteirecht lagen bei der Herrschaft Warthausen. Der Maierhof wurde bei der Säkularisation 1803 durch Vorderösterreich sequestriert (beschlagnahmt) und kam im Jahr des Untergangs des Heiligen Römischen Reichs 1806 an das Königreich Württemberg.
Seit württembergischer Zeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis heute war der Ort stets selbständig und gehörte zunächst zum württembergischen Oberamt Biberach und ab 1809 für mehr als ein Jahrhundert zum Oberamt Riedlingen. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte die Gemeinde 1938 zum Landkreis Saulgau. Im Jahre 1945 wurde Tiefenbach Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist die Gemeinde Teil des Landkreises Biberach.
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist römisch-katholisch geprägt. Schon 1353 wurde Tiefenbach als Filial der (dem Kloster Marchtal inkorporierten) Pfarrei Seekirch urkundlich erwähnt. Noch heute gehört der Ort zur Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Seekirch. Die katholische Gemeinde ist Teil der Seelsorgeeinheit Federsee im Dekanat Biberach der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand durch Zuwanderung eine kleine evangelische Minderheit. Die evangelischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Bad Buchau im Kirchenbezirk Riedlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verwaltungsverband
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tiefenbach gehört seit dem 1. Januar 1973 zum Gemeindeverwaltungsverband Bad Buchau.
Wahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politisch ist Tiefenbach traditionell christlich-konservativ geprägt. 1924 erhielt die Zentrumspartei beispielsweise 94,7 % der abgegebenen Stimmen. Im März 1933 erhielt die NSDAP 57,9 % der Stimmen wurde sie erstmals stärkste Partei. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die CDU stark vorherrschend (noch 1987 mit 83,7 %, bei der Bundestagswahl 2005 allerdings nur noch 55,4 % der Zweitstimmen).
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Über blauem Schildfuß, darin ein silberner (weißer) Fisch, in Gold (Gelb) drei abgeschnittene grüne Ähren nebeneinander, die seitlichen nach außen geneigt.“[3] | |
Wappenbegründung: Die bäuerliche Gemeinde legte ein Wappen fest, dessen oberer Teil auf die Landwirtschaft hinweist, während sich der untere Teil auf die geographische Lage am Nordostrand des Federseebeckens bezieht. Das Landratsamt Biberach hat dieses Wappen zusammen mit der Flagge am 2. April 1981 verliehen. |
Die Flagge der Gemeinde ist Grün-Gelb.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kapelle St. Oswald, 1414 im Stil der Gotik erbaut, im 18. Jahrhundert barockisiert. Zur Ausstattung gehören ein spätgotisches Kruzifix, eine Pietà von ca. 1430, eine sitzende Madonna und zwei Heiligenfiguren aus dem Umkreis von Hans Multscher (um 1440), zwei Heiligenfiguren von Johann Joseph Christian (1745) und zwei Gemälde von Abraham van Diepenbeeck (17. Jahrhundert).
- Weitere Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Tiefenbach (Federsee) verzeichnet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tiefenbach. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Riedlingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 4). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1827 (Volltext [Wikisource]).
- Paul Kopf: Seekirch, Alleshausen/Brasenberg, Tiefenbach. Federsee-Verlag, Bad Buchau 2007, ISBN 978-3-925171-69-7 (Inhaltsverzeichnis)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Daten- und Kartendienst der LUBW
- ↑ Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 8. Oktober 2023